Bildungsfahrt nach Prag

(jm) - Dobrý den: Die Bildungsfahrt der IK 14_2 in der Zeit vom 13.06. - 17.06.2016 ging nach Tschechien, genauer gesagt in die Hauptstadt Prag. Am Montagmorgen traten gutgelaunte 18 Schüler(innen), begleitet von Fr. Fischer- Fernholz und Hr. Lewicki, am ZOB die 4,5 stündige Busfahrt an. Mittags erreichten wir Prag, wurden von unserer Reiseagentur abgeholt und legten unser Gepäck in unser Hostel, dass für Schulfahrten sehr zu empfehlen ist.

Danach hat sich die Klasse in kleinen Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe nutzte den Nachmittag individuell: einige erklommen den Veitsberg, der von den meisten Touristen übersehen wird, auf dem sich die größte Bronzestatue der Welt befindet. Sie ist 22 m groß und wiegt 16 Tonnen. Vom Veitsberg hat man einen wundervollen Blick über die Stadt. Andere nutzten die Zeit mit einem ersten kleinen Spaziergang durch die sehenswerte Alt –und Neustadt. Am Abend wurde noch in einem typisch tschechischen Restaurant gespeist.

Am nächsten Tag ging es einmal quer durch Prag: Zuerst ging es mit Standseilbahn, die 1891 ihren Betrieb aufnahm, den Petrin - Berg hoch. Auf dem Petřín-Berg, der 327 m hoch ist, befindet sich neben diversen Park-Anlagen und historischen Gebäuden der Aussichtsturm Petřín, der vom Aussehen her dem Pariser Eiffelturm nachempfunden ist. Manche Schüler bezwangen die 299 Stufen, manche fuhren lieber mit dem Fahrstuhl, aber alle genossen den Blick in ca. 400 m Höhe. Außerdem hatte man eine sehr schöne Sicht in das ehemalige größte Stadion der Welt, das Strahov-Stadion. Früher passten dort bis zu 250000 Zuschauer rein, heute zerbröckelt es vor sich hin. Vom Petrin führt ein Weg zur Pražský hrad, der Prager Burg. Die Prager Burg wurde im 9.Jahrhundert gebaut und ist das größte geschlossene Burgareal der Welt. Auch vom Hradschin, der Berg auf dem die Burg steht, bietet einen super Blick über die Stadt. Diesen Ausblick nutzen wir für ein Klassenfoto.

Bevor wir zur Karlsbrücke liefen, kehrten wir noch in ein Restaurant ein, wo jeder sich nochmal für den restlichen Tag stärkte. Knödel mit Gulasch sei jedem wärmstens ans Herz zulegen. Ein wahrer Gaumenschmaus! Danach liefen wir über die Karlsbrücke, auf Fr. Fischer-Fernholz uns noch einige interessante Informationen lieferte. Die Karlův most, dt. Karlsbrücke, ist das Wahrzeichen von Prag. Sie wurde im 14. Jahrhundert gebaut, verbindet die Altstadt mit Kleinseite und gilt als einen der ältesten noch erhaltenen Steinbrücken Europas. Markant sind die beiden Türme zur Seite und die 30 Statuen, meist im Barock-Stil auf der Brücke. Die Statue des heiligen Johannes von Nepomuk, der angeblich an dieser Stelle im Jahre 1393 ertränkt wurde, ist die bekannteste. Als einziger Heiliger außer Maria wird er mit Sternenkranz dargestellt. Abends reservierte unsere Reiseagentur noch ein Abendessen im Hard Rock Café. Der Burger war einer der schlechteren Sorte.

Am Mittwoch wurden wir von einem kleineren Reisebus abgeholt und fuhren eine Stunde nach Terezin. Wir besuchten die Gedankstätte Theresienstadt. Theresienstadt erlangte traurige Berühmtheit als grausames Symbol der Leiden vieler Zehntausenden von unschuldigen Menschen, die hier während der Naziherrschaft starben.Die Geschichte der Umwandlung der Stadt in ein ganzes Lager lässt niemanden kalt. Die Wahl der Nazis fiel auf Theresienstadt, als ein Sammel- und Durchgangslager für die Juden Böhmens und Mährens gesucht wurde. Wer es hier überlebte, wurde nach Auschwitz gebracht und dort ermordet. Unser Guide führte uns durch die kleine Festung, u.a. sahen wir die Gefängniszellen, Sanitäranlagen, Hinrichtungsstätten und liefen durch ein unterirdisches Tunnelsystem, das im Belagerungsfall gesprengt werden sollte. Unter anderem schauten wir uns einen Propaganda-Film der Nazis, der den Namen "Der Führer schenkt den Juden eine Stadt" trug, an. Vor dem eigentlichen Propaganda-Film wurden Bilder von Deportationen gezeigt und immer die Anzahl der Personen, die in dem jeweiligen KZ waren und diejenigen, die überlebt haben. Danach besuchten wir das sehr interessante Ghettomuseum, indem jeder für sich die Eindrücke verarbeitete. Never again, never forget!

Am Nachmittag erreichten wir Prag und mussten an der Karlsbrücke beweisen, dass wir auch als Team funktionieren. Wir sollten eine Brücke bauen, die sich nur aus den Holzstäben festhält. Danach erkundeten wir das jüdische Viertel. Wichtige Sehenswürdigkeiten sind der Alte Friedhof und verschiedene Synagogen, darunter die gotische Altneu-Synagoge. Das Viertel bildete eine eigenständige Verwaltungseinheit.

Donnerstags führte uns der Weg nach Mlada Boleslav, der dort ansässigen Automobilhersteller Skoda. Unser Guide erzählte uns einige interessante Dinge zur Geschichte und zeigte nebenbei, wie sich die Autos im Laufe der Jahrzehnte verändert haben. Alles fing im Jahre 1895 an, als Václav Laurin und Václav Klement die Produktion von Fahrrädern in diesem Werk aufnahmen. Außerdem durften wir uns im Kundenzentrum in einige Autos setzen und so manch einer war schon in Gedanken auf der dreispurigen Autobahn. Wir erkundeten auch die Produktionshallen und die Stanzwerke. Durch die straffe Logistik und Organisation gehen heutzutage 2400 verkaufte Autos pro Tag aus dem Werk.

Nachmittags erreichten wir wieder die Hauptstadt und schauten uns noch den Garten der deutschen Botschaft an. Ab August 1989 geriet die Prager Botschaft in den Blickpunkt der Medien, als DDR-Bürger dort Zuflucht suchten. In den folgenden Wochen besetzten Tausende das Gelände, worauf die DDR-Behörden einlenkten und insgesamt 17.000 ihrer Bürger die Ausreise in die Bundesrepublik erlaubten. Daraufhin erlaubten die ČSSR-Behörden den DDR-Bürgern die unreglementierte Ausreise in den Westen und hoben somit ihren Teil des Eisernen Vorhanges, was als eine der wichtigsten Vorstufen zum Fall der Berliner Mauer und für die Deutsche Wiedervereinigung gilt. Danach schlenderten wir durch die sehenswerte Staré Mesto (dt.: Altstadt), die ihre Wurzeln schon im 11.Jahrhundert hat.
Abends versammelten wir uns alle in einem Restaurant, in dem wir gemeinsam aßen, Europameisterschaft schauten und nochmal die Woche Revue passieren ließen.

Nach dem ausgiebigen Frühstück am Abreisetag erzählten wir uns gegenseitig kleine Reden über eine tschechische Person, die einem imponiert(e).

Ein Riesen Dank an Ronja und Ronny, die die ganze Fahrt komplett organisierten. Ich kann sagen, dass die Woche allen Beteiligten Spaß gemacht hat und Prag als Bildungsfahrt immer zu empfehlen ist, weil man sehr viel besichtigen kann. Dazu sammelt man viele Eindrücke und Erinnerungen. Ahoi!

(jm) - Jeffrey Morgenstern, Schüler der IK 14_2.