Besuch im Deutschen Bundestag ...

(uh) Am Montag, 5.6.23 besuchten die WK 22-2 und die WK 22-4 mit Stephan Fasold (WiSo) und Ute Hermanns (DaF/DaZ) gemeinsam das Reichstagsgebäude, um einen Eindruck vom Deutschen Bundestag zu erhalten.

Die moderne Ausgestaltung des Innenraums im Kontrast zur historischen Fassade fiel sofort ins Auge. Nach der Ausweis-, Taschen- und Leibeskontrolle geleitete ein Guide die Gruppe zu einer Sofagruppe in der Nähe von zwei maßstabgetreuen Modellen: Das eine zeigte das Reichstaggebäude, wo der aktuelle Standort ausgemacht werden konnte und das zweite das Regierungsviertel mit allen Gebäuden, die zum Deutschen Bundestag gehören: Reichstagsgebäude, Paul-Löbe-Haus, Marie Elisabeth-Lüders-Haus, zwei weitere Bürogebäude hinter dem Reichstag, alle sind über Laufstege oder Tunnel miteinander verbunden. Die Lage des Reichstaggebäudes in unmittelbarer Nähe zur ehemaligen Mauer, die Ost- und West-Berlin von 1961 bis 1989 geteilt hatte, kann noch nachempfunden werden. Erleichtert nahmen die Klassen zur Kenntnis, dass diese Zeit mit der konsequenten Einbindung des Ost- und Westteils der Stadt durch die neue architektonische Ausrichtung dieser Gebäude vorbei ist.

Unser Begleiter des Hauses führte die Gruppe zur ersten Station, dem zweiten Modell, dann folgte der Besuch eines Andachtsraums, der allen Menschen der verschiedensten Glaubensrichtungen einen Ort der Stille bietet. Er ist mit Arbeiten des Künstlers Günther Uecker gestaltet. In einem Vorraum konnten religiöse Schriften in verschiedenen Sprachen und kostbaren Aufmachungen oder religiöse Gegenstände, Gastgeschenke von internationalen Besuchern, in Vitrinen bestaunt werden.

Wir fuhren mit dem Aufzug und besuchten die Sitzungsräume von SPD und AfD

In einem Sitzungssaal der SPD konnten zwei riesige, die Stirnwände überspannende Gemälde  zeitgenössischer Kunst bewundert werden, in einem Seitengang auf dem Weg zu einem kleineren Sitzungssaal gab es noch Telefonzellen aus handyfreien Zeiten von damals, als das Gebäude zu Beginn der 1990er Jahre zum Deutschen Bundestag umgebaut wurde. In dem kleinen Vorraum zum großen Sitzungssaal hingen Porträts berühmter SPD-Politikerinnen und SPD-Politiker.

Im wesentlich kleineren Sitzungssaal der AfD hingen dagegen lauter historische Stiche mit Ansichten des Reichstags oder anderer politischer Symbole, mit Deutschlandfahnen in Schwarz-Rot-Gold versehen. Es blieb keine Zeit, auch die Sitzungssäle von FDP, den Grünen oder den Linken anzuschauen.

Im Haus selbst wurde der Plenarsaal besucht, wo es extra eine Loge für die Ehrengäste wie den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier oder Angela Merkel gibt. Wir konnten sehen, dass es eine blaue Bestuhlung gibt, deren Blau auch Reichstagsblau genannt wird – ein spezieller Farbton -  und teils höhere, teils niedrigere Sitze und deren Bedeutung und dass es drei Türeingänge gibt, die für die Ja/Nein/Enthaltung – Stimmen bei Abstimmungen der Abgeordneten bei Wahlen oder Gesetzesentscheidungen genutzt werden.

Dann wurde das kleine Kanzlerbüro, das Kanzler Olaf Scholz, im Reichstag zur Verfügung hat, wenn er im Bundestag ist, aufgesucht. Dort ist seine Geschäftsstelle in einem voll funktionsfähigen Büro vertreten, damit er  nicht über den Platz hin zu seinem Kanzleramt hasten muss, wenn er etwas erledigen will. Sein Name war auf dem Schild an der Tür zu lesen: Olaf Scholz, MdB, (d.h. Mitglied des Deutschen Bundestags).

Sehr beeindruckend waren die kyrillischen Inschriften aus der Zeit der Kapitulation Deutschlands, die von den Schülerinnen und Schülern entziffert werden konnten, die diese Schrift lesen konnten.

Die sowjetischen Soldaten hatten geglaubt, in den Gängen des Reichstags würde Hitler wohnen, aber der soll den Reichstag nur einmal betreten haben.

Luft, Licht, Sonne und Wärme erwarteten uns bei dem Besuch der Kuppel und der wunderbaren Aussicht über die Stadt vom Dach des Reichstags aus.

Danach führte unser Weg zur S-Bahn, wir statteten unterwegs dem Mahnmal für die Sinti und Roma einen Besuch ab, durchschritten das Brandenburger Tor, passierten die Fassade der Stadtvilla von Max Liebermann, dessen Haus im Grünen wir am Wannsee auf der Fahrt mit der Fähre nach Kladow schon kennengelernt hatten.

Erschöpft von dieser Reise in die Vergangenheit und durch die Gegenwart trennte sich die Gruppe an der S-Bahn Brandenburger Tor.