Inklusionsprojekt KA 22.1 und 22.2

Im Rahmen eines Inklusionsprojektes im Lernfeld 4m (Marketingforschung betreiben und kommunikationspolitische Instrumente einsetzen) bekamen wir, die Schüler*innen der KA 22.1 und KA 22.2 im Bildungsgang der Kaufmännischen Assistenten die Aufgabe, ein Aufklärungs-/Informationsvideo in Form eines kurzen Spots zu erstellen. Das Thema des Videos lautet: „Welche Herausforderungen hat unsere Schule mit der Inklusion?“.

Um uns besser in die Situation von Menschen mit körperlichen Einschränkungen hineinversetzen zu können, durften wir zu Beginn des Projektes an drei Stationen, an denen körperliche Einschränkungen simuliert wurden, selbst erfahren, wie es ist, eine körperliche Einschränkung zu haben. Dabei wurde die Höreinschränkung durch Ohrstöpsel und Schallschutzkopfhörer, die Seheinschränkung durch entsprechende Brillen und die Geheinschränkung durch die Benutzung eines Rollstuhls simuliert.

Bei der Simulation wurden unterschiedliche Aufgaben gestellt. Bei der Höreinschränkung galt es unter anderem, einen in normaler Lautstärke gesprochenen Text zu verstehen. An der Station Seheinschränkung musste bspw. ein bestimmter Weg abgelaufen werden. Bei der Geheinschränkung musste man sich einen Weg mit dem Rollstuhl durch die Eingangstüren unseres Schulgebäudes bahnen.

Das hat uns sehr geholfen, uns in die Situation von Menschen mit einer körperlichen Behinderung hineinzuversetzen.

 

Wir wurden in sechs Filmteams eingeteilt, in denen jeweils eine Person eine der nachfolgenden Aufgaben übernommen hat: Regisseur/in, Produktionsleiter/in, Kameramann/frau und Cutter/in.

Bevor wir mit dem Dreh beginnen konnten, mussten noch folgende Aufgaben erledigt werden: Das Schreiben eines Exposés sowie eines Storyboards und die Erstellung eines  Gantt-Diagramms.

Zur Erklärung: 

  • Das Gantt-Diagramm beinhaltet den zeitlichen Ablauf des gesamten Projekts
  • Die Tagesdisposition stellt den zeitlich- und organisatorischen Ablauf des Drehtages im Detail dar
  • Das Storyboard beinhaltet szenische Darstellungen mit den Angaben zur Kamera/Technik, den Kameraeinstellungen, den Kamerabewegungen und bietet einen visuellen Eindruck des gesamten Films.

 

Auch mussten wir genau überlegen, welches Equipment (bspw. Schultasche, Blindenlangstock, Rollstuhl, Schlüssel u.s.w.) wir für die Dreharbeiten benötigen.

 

Zwei Filmbeschreibungen

In unserem Film geht es um einen blinden Schüler, der nach den Sommerferien Angst hat, seinen neuen Klassenraum nicht zu finden. Erleichtert stellt er jedoch fest, dass die Schule seinen Weg zum Klassenzimmer mit Blindenschrift gekennzeichnet hat. So ist es für ihn sehr leicht, den Weg zum Klassenzimmer zu finden. Wir haben unseren Film mit dem Programm CapCut bearbeitet.

In unserem Aufklärungsspot wird ein Schüler, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist, bei einem Feueralarm von seinen Mitschüler*innen zurückgelassen. In seiner Verzweiflung versucht er, was man im Brandfall natürlich eigentlich nicht tun sollte, den Fahrstuhl zu nutzen. Dieser ist jedoch aufgrund des Feueralarms außer Betrieb. Es befinden sich keine Mitschüler*innen mehr auf der Etage, die ihm helfen könnten. Er hofft auf Hilfe im Treppenhaus, doch auch dort ist niemand mehr. Unsere letzte Szene endet damit, dass er allein im Rollstuhl sitzend vor der Treppe steht. Um das Problem besser darzustellen, haben wir das Ende offengelassen.

Wir hatten Spaß und Freude daran, den Aufklärungsspot zu drehen und haben eine Menge darüber gelernt, wie man einen Film dreht. Wir hoffen, dass wir mit unseren Filmen zum Ausdruck bringen konnten, dass alle Menschen die gleichen Werte haben und niemand wegen einer Behinderung ausgegrenzt werden sollte. Natürlich haben es Menschen mit einer Behinderung schwerer. Wir wollten mit unseren Filmen zeigen, dass mit hilfsbereitem Mitschüler*innen und Lehrer*innen das Zusammenleben einfacher ist.

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal recht herzlich bei Herrn Krappweis bedanken, der uns von seinen zahlreichen Erfahrungen und Erlebnissen aus seinem Berufsleben als Kameramann berichtete. Auch hat er uns am Tag der Präsentation der fertiggestellten Videos zahlreiche und wertvolle Tipps gegeben, wie ein Film noch besser gedreht werden kann.

Schüler*innen der KA 22.1 und KA 22.2 im Bildungsgang der Kaufmännischen Assistenten