Planspiel im deutschen Bundestag

... zur Mandatierung eines Bundeswehreinsatzes in der Republik Sahelien

Zuerst passierten wir eine Sicherheitskontrolle, ähnlich wie im Flughafen, um in den Bundestag zu gelangen. Von einer Angestellten wurden wir dann in unseren Plenarsaal geführt, indem später unser Planspiel stattgefunden hat. Dort wurden wir freundlich von zwei Teamern des deutschen Bundestages begrüßt und erhielten Ausweise mit denen wir uns im Haus frei bewegen konnten. Auf diesen Ausweisen stand die Abkürzung „PS (Planspiel)“. Anschließend wurden wir durch den Bundestag geführt und erhielten einen kleinen Eindruck über seine Geschichte.

Da am selbigen Tag das Plenum über den Haushalt der Kanzlerin tagte, konnten wir den großen Plenarsaal nur kurz begutachten, da das Plenum um 09:00 Uhr startete. Auch hier erhielten wir einige interessante Informationen und setzten unsere Führung fort, bis wir schließlich wieder in unserem Gruppenraum ankamen. Weil das Plenum bis dato schon startete, haben wir uns kurzzeitig eine Live-Übertragung über den Beamer ansehen können. So war es uns möglich einen kleinen Einblick über verschiedene Redner zu bekommen (z.B. Gregor Gysi, Linke).

Folglich begann die Einführung in das Planspiel mit dem Thema „Sahelien-Einsatz“. In dem westafrikanischen Staat „Sahelien“ kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen innerhalb des Landes, welches nur mit Hilfe Frankreichs als ehemalige Kolonialmacht wiederhergestellt werden konnte. Die Europäische Union plant daraufhin einen gemeinsamen Einsatz zur besseren Ausbildung der sahelischen Armee. Mit 50 Ausbildungsoffizieren der deutschen Bundeswehr und mit dem zur Verfügung stellen von Transportkapazitäten soll Sahelien unterstützt werden.

Über die Erteilung des Mandats hat nun der deutsche Bundestag, also wir in unserem Planspiel, zu entscheiden. Um dieses zu verwirklichen bekamen wir neue Identitäten und wurden in vier verschiedene Parteien eingeteilt.
Die Christliche Volkspartei (CVP), entsprechend der CDU, bestand  aus 12 Abgeordneten. Die Arbeitnehmerpartei Deutschland (APD), entsprechend der SPD, bestand aus 7 Abgeordneten. Diese beiden bildeten die Koalition.
Die Opposition bestand zum einen aus der Partei der sozialen Gerechtigkeit (PSG), entsprechend der Linken, und zum anderen aus der Ökologisch-sozialen Partei (ÖSP), entsprechend der Grünen, mit jeweils 4 Abgeordneten.

Nach der entsprechenden Einteilung startete die erste Fraktionssitzung. In dieser konnte man sich in sein Thema, seine Persönlichkeit und die Interessen der jeweiligen Partei einlesen. Die Wahl des Fraktionsvorsitzenden war außerdem wesentlicher Bestandteil. Die Fraktion teilte sich in zwei verschiedene Ausschüsse, dem Verteidigungsausschuss und dem Auswärtigen Ausschuss. Nach einer Einigung auf eine gemeinsame Zielrichtung mit den zugehörigen Fraktionsmitgliedern erfolgte die erste Sitzung des gemeinsamen Plenums.

Nach der Begrüßungsrede des Alterspräsidenten, wurde der neue Präsident aus der CVP vorgestellt.
Aus den beiden großen Parteien gingen jeweils ein Vorsitzender des Verteidigungsausschusses und des Auswärtigen Ausschusses hervor.

Daraufhin folgten die Beratungen innerhalb der Ausschüsse, bei diesen hatte man die Möglichkeit, den Antrag der Bundesregierung auf Erteilung eines Mandats für einen Streitkräfteeinsatz im Rahmen einer EU-Mission in der Republik Sahelien durch Abstimmungen zu ändern, anzunehmen oder abzulehnen.

Der federführende Ausschuss, also der Auswärtige Ausschuss, gab diese Entscheidungen des Beschlusses bei der zweiten Sitzung des Plenums bekannt.

Schließlich hatte jede Partei die Möglichkeit mit Hilfe einer kurzen Rede eine abschließende Beurteilung zu der nun geänderten und angenommenen Beschlussempfehlung zu liefern.

Nach Beendigung des Planspiels wurden wir aufgefordert ein kurzes Feedback über den Ablauf und die Strukturierung des Planspiels abzugeben und eventuelle Verbesserungsmöglichkeiten vorzuschlagen. Nach einer kleinen Zusammenfassung des Teamers über das Ergebnis und dem Bezug zu aktuellen Diskussionen, wurden wir in die Kanine geführt. Dort war uns die Möglichkeit gegeben ein kostenloses Mittagessen einzunehmen.

Zu guter Letzt konnten wir infolge der Mittagspause die Reichstagskuppel in eigener Regie besichtigen oder nach Hause gehen.