Mauerradtour

(lk) - An einem strahlend schönen Dienstagmorgen trafen sich Rad fahrende Schülerinnen und Schüler der KA 17_1 mit Herrn Lewicki (Schulsozialarbeiter) und Herrn Krempf (Deutsch und Sport) am S-Bahnhof Wannsee, um gemeinsam auf den Spuren der Vergangenheit den ehemaligen Grenzverlauf zwischen Ost- und West-Berlin zu erkunden und dabei nicht nur Geschichtliches zu lernen.

Trotz der sich bereits ankündigenden Hitze des Tages hielten sich alle sehr sportlich auf ihren Rädern, so dass nach einem ersten Vortrag zur Historie des S-Bahnhofs Wannsee, die näch-sten Etappenziele Borussia-Statue, Bismarck-Büste und Kleist-Grab schnell erreicht waren. Bis zur Glienicker-Brücke ("Brücke der Einheit") musste dann schon ordentlich gestrampelt werden, aber nach dem Passieren des höchsten Punktes der Strecke wurden alle durch eine sehr lange, sehr entspannte Abfahrt, an wunderschönen Aussichtspunkten vorbeirollend, belohnt.

Dort, wo früher Agenten und Spione ausgetauscht wurden, machten wir einen ersten Halt, schossen Fotos und ein freundlicher Tourist erzählte aus seinem Leben.

Der nächste Streckenpunkt ist sehr geschichtsträchtig, denn hier wohnten nicht nur preußische Könige, sondern dort trafen sich nach Kriegsende auch die Alliierten und berieten über Deutschlands Zukunft. Weiter gings vorbei am Schloss Cecilienhof mit seinen sämtlich unterschiedlichen Schornsteinen (Wer weiß noch, wie viele auf dem Dach zu sehen sind und wie viele Zimmer das Schloss hat?) in Richtung Meierei im Neuen Garten. Unweit davon können noch heute die Anlegestellen der Grenzpatrouillen-Boote besichtigt werden, die aufpassten, dass niemand auf dem Wasserwege flüchtete. Entlang des Ufers des Jungfernsees führte uns die Strecke im weiten Bogen zur Heilandskirche am Port von Sacrow, über die wir einiges Interessantes erfahren konnten.

Das letzte Stück bis zur Eisdiele in Kladow war noch einmal etwas fordernd; ein auf der Strecke angebrachtes Hinweisschild, dass noch kurz vor der Maueröffnung ein junger Mann sein Leben verlieren musste, weil er auf der Flucht ertrank, erinnerte uns an die Schrecken der Teilung Deutschlands.

In Kladow angekommen, waren die Anstrengungen des Tages fast vergessen und das folgende herrlich leckere Eis entschädigte für alle Anstrengungen und füllte die geleerten Energiespeicher schnell wieder auf, so dass das Übersetzen mit der Fähre zurück nach Wannsee eigentlich nur noch erholsam und wunderschön entspannend war.

Abschließend ein großes Kompliment an alle Schülerinnen und Schüler, die klasse auf ihre Themenbeiträge vorbereit waren und tolle Vorträge hielten und zudem tapfer die Wegstrecke absolvierten, obwohl es teilweise recht warm war.

Insgesamt war es eine wunderschöne Exkursion, die nicht nur lehrhaft, sondern -trotz aller erkannter Schrecken des sogenannten "Kalten Krieges"- auch sehr fröhlich und entspannend war – die Schüler würden wahrscheinlich "gechillt" sagen.

Ich würde gerne gleich noch einmal fahren!