Gerichtssaal statt Klassenraum – unser Ausflug ins Arbeitsgericht

(pg)

Am 10.04.25 ging es für uns, die Klasse MDP24-1, für einen Tag in das Arbeitsgericht. Wir versammelten uns kurz vor 9 Uhr vor dem Gericht und besprachen, in welche Verhandlungen wir gehen werden. Dann ging es für uns zuerst in ein Gütegerichtsverfahren. Dort verfolgten wir drei Fälle, wovon einer etwas witzig war, da die Richterin sowie der Anwalt des Angeklagten den Fall zuerst nicht wirklich verstanden hatten. Daran hat man die lockere Stimmung im Gütergericht gemerkt. Es ging in dem Fall um einen Arbeitnehmer, der eine Versicherung abgeschlossen hatte. Diese sollte zum Teil vom Arbeitgeber gezahlt werden und dieser Teil sollte vom Gehalt des Arbeitnehmers abgezogen werden. Da dies nicht geschah und es auch erst später auffiel, wurde der Betrag dann in den folgenden Gehaltszahlungen berücksichtigt und abgezogen. Dies hielt der Arbeitnehmer jedoch nicht für rechtens. Des Weiteren erhielt der Arbeitnehmer freundlicherweise ein Darlehen von seinem Arbeitgeber, da er sich in einer finanziell schwierigen Situation befand. Das Darlehen zahlte der Arbeitnehmer jedoch nicht zurück. Bei dem Gütegerichtsverfahren wurde dann auch verlautet, dass der Arbeitnehmer den vom Gehalt abgezogenen Betrag für die Versicherung zurückgezahlt haben möchte, da er der Meinung war, ihm würde das Geld zustehen und der Versicherungsbeitrag hätte ja gar nicht vom Gehalt hätte abgezogen werden dürfen. Am Ende kam es hierbei zu keiner Einigung und es wurde ein Termin für das Kammergericht vereinbart. Bei zwei anderen Gütegerichtsverfahren ging es um Kündigungen und eine darauffolgende Abfindungszahlung, wobei man sich in beiden Fällen einigte.

 Zum Schluss setzten wir uns noch in ein Kammergericht, welches spannend zu verfolgen war. Hier merkte man, dass es ernster zur Sache ging. Es ging um eine sehr hohe Abfindungszahlung und um eine Nachzahlung von nicht gezahltem Gehalt. Dadurch, dass die Klägerin hauptsächlich nur Englisch sprechen konnte, war neben den Anwälten, der Klägerin, einem Vertreter des beklagten Unternehmens und den Schöffen auch noch ein Dolmetscher vor Ort, der alles direkt für die Klägerin übersetzt hat. Nach einigem Hin und Her wurde die Verhandlung kurz unterbrochen und die Klägerin und ihre Anwältin zogen sich kurz zurück, um sich zu besprechen. Anschließend wurde die Verhandlung fortgesetzt und es kam schlussendlich zu einer Einigung.

Die Exkursion ermöglichte uns einen spannenden Einblick in das Arbeitsgericht und gab uns mehr Verständnis für das, was wir vorher im Unterricht erlernten.